Eine detaillierte Beschreibung der zeitgenossischen Bestattungs- und Todesrituale der indischen Parsen.
Als Nachkommen persischer Einwanderer stehen die Parsi-Zoroastrier Indiens in der religiosen Tradition Zarathustras. Um die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde nicht zu verunreinigen, werden Leichen nicht beerdigt oder verbrannt, sondern in den Turmen des Schweigens frei der Sonne ausgesetzt: Vier Tage lang werden nun Rituale vollzogen, die der Bewahrung vor Unreinheit und der Unterstutzung der Seele bei der Trennung vom Korper und bei der anstehenden Jenseitsreise dienen sollen. Diese Rituale stehen in engem Zusammenhang mit dem kosmischen Kampf zwischen Gut und Bose, der Dualitat von Reinheit und Unreinheit und einer umfassenden immateriellen Welt von geistigen Wesenheiten.
Dorothea Luddeckens und Ramiyar Karanjia beschreiben detailliert die im heutigen Indien praktizierten komplexen Bestattungs- und Gedenkrituale und erlautern ihren religiosen Kontext. Daruber hinaus bietet der Band mit theologischen Kommentaren des Parsi-Priesters Ervad Dr. Karanjia eine religiose Innensicht auf die Bedeutung und Relevanz der vorgestellten Zeremonien.