Kurzfassung Ein neues Verfahren zur quantitativen Bildanalyse von komplexen Mikrostrukturen in Stählen wird vorgestellt. In modernen Stahlgüten ist der Zugang zu quantitativen Informationen über Form, Textur und Kontext der mikrostrukturellen Bestandteile durch die zunehmende Komplexität und Verfeinerung der Gefüge mit den aktuellen metallografischen Analysemethoden nur mit erheblichem Aufwand möglich. Das vorgestellte Verfahren arbeitet objektbasiert, d.h. anstatt Bildpunkte einzeln und isoliert zu betrachten, werden zunächst die Beziehungen der Pixel untereinander analysiert. Als zusammengehörig erkannte Pixel werden zu Gruppen, sogenannten “Bildobjekten“, zusammengefasst. Diese spiegeln Formen und Aufbau der realen Gefügestrukturen wieder und ermöglichen es, den Zugang zu Daten über Geometrien, graphische Texturen und die räumliche Anordnung der Gefügebestandteile zu gewinnen. Mit Hilfe dieser zusätzlich zu den spektralen Werten der Pixel verfügbaren Daten wird die quantitative Analyse von komplexen Gefügen ermöglicht. Dies wird an REM-Bildern verschiedener Stahlgüten demonstriert.