Frühkindliche Erfahrungen in der Familie sind eine wesentliche Grundlage für einen lebenslangen Bildungsprozess. Diese frühe Entwicklungsphase wird heute als wichtiges Zeitfenster im Kontext der Beschreibung moderner Bildungskonzepte angesehen. Sie werden von den Kompetenzen des Kindes und nicht mehr durch die Curricula formaler Bildungsinstitutionen bestimmt – daraus folgen die Definition des neuen Bildungsbegriffs und die Formulierung kindbezogener Bildungsziele. Bei allen Überlegungen steht die Familie als zentraler und einzigartiger Bildungsort im Vordergrund. Entsprechend werden die für eine entwicklungspsychologische Elternberatung wichtigen Bindungskonzepte sowie die für eine positive Kindesentwicklung erforderliche feinfühlige und entwicklungsförderliche Eltern-Kind-Beziehung thematisiert. Der Erwerb von Kompetenzen seitens des Kindes wird als herausragendes Ziel der frühen familiären Bildung und Erziehung dargestellt. Selbstregulationsfähigkeit, Lernfähigkeit sowie soziale und kulturelle Kompetenzen betreffen in einem ganzheitlichen Sinne die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes. Letztlich wird die Bedeutung außerfamiliärer Lebenswelten mit Blick auf die frühe Bildung und Erziehung reflektiert.