Zusammenfassung Die 3. Version der nationalen S3-Leitlinie zum Magenkarzinom befindet sich derzeit in der Endredaktion und wird in Kürze veröffentlicht. Im vorliegenden Übersichtsartikel werden daher vor allem Aspekte der aktuell gültigen Version 2019 diskutiert und ein Ausblick auf Neuerungen in der kommenden Version gegeben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Verlagerung der Behandlung in Zentren mit entsprechender Expertise. Insgesamt wurde in den bisherigen Überarbeitungen der Leitlinie ein zunehmender Fokus auf die genetischen Aspekte der Erkrankung gelegt und entsprechende Risikogruppen für das Auftreten dieser Neoplasie konkretisiert (u. a. das Vorliegen einer CDH1-Mutation oder HNPCC-Träger*innen). Des Weiteren wurden auch zunehmend „Grenzfälle“ der Chirurgie in der Leitlinie betrachtet, etwa solche Patient*innen mit Oligometastasierung oder Peritonealkarzinose. Diese Patientenkollektive sollten jedoch weiterhin zunächst nur im Rahmen von Studien behandelt werden. Schließlich wird in der Leitlinie neben dem derzeitigen chemotherapeutischen Standard der Behandlung analog zum FLOT-Regime auch der zunehmende Einsatz der Immuntherapie in aktuellen und zukünftigen Behandlungsregimen diskutiert. Neue zielgerichtete Therapieansätze wie die monoklonalen Antikörper gegen Claudin 18.2 werden die Behandlung des Magenkarzinoms ergänzen und sicherlich Bestandteil der nächsten Version der Leitlinie sein.