Zusammenfassung Neue Erkenntnisse bringen Fortschritte in das Verständnis der komplizierten Ätiopathogenese der Interstitiellen Zystitis/Bladder Pain Syndrom (IC/BPS), deren Kausalitäten bisher nur in Fragmenten entschlüsselt wurden. Dabei zeigt sich ein immer komplexeres Netzwerk von Pathomechanismen, in denen die oft genannten Mastzellen und Urothelveränderungen nur ein Fragment der pathologischen Veränderungen zu sein scheinen. Neueste Erkenntnisse für eine mögliche genetische und epigenetische Veranlagung basieren auf Stammbaumanalysen, Nachweisen von Einzelnukleotid-Polymorphismen und eindeutigen Veränderungen bei Differentiell Exprimierten Genen. Multiple Veränderungen lassen sich auf molekularer Ebene nachweisen. Der Plättchenaktivierende Faktor, VEGF, das Corticotropin Releasing Hormone und das Inflammasom sind wichtige Player im Verständnis der Erkrankung. Der Pathomechanismus der „Aktivierung“ der IC/BPS bleibt immer noch ungeklärt. Neue Ansatzpunkte könnten Virusnachweise (Epstein-Barr Virus, BK Polyomaviren) oder bakterielle Entzündungen durch in Standardkulturen nicht nachweisbaren Erregern geben.