Hintergrund: Die chirurgische Strategie bei der Entfernung epiretinaler Membranen richtet sich bisher im Wesentlichen nach den intraoperativen Gegebenheiten. Wir untersuchten, inwieweit die präoperative Diagnostik mittels hochauflösender optischer Kohärenztomografie (HD-OCT) Rückschlüsse im Hinblick auf den intraoperativen Befund und eine gezielte chirurgische Vorgehensweise zulässt. Patienten und Methoden: Wir untersuchten den perioperativen Verlauf von 20 Augen (20 Patienten), bei denen aufgrund einer epiretinalen Gliose eine Pars-plana-Vitrektomie mit Membranpeeling durchgeführt wurde. Ausgewertet wurden der präoperative, mittels HD-OCT (Cirrus, Carl Zeiss Meditec) und Funduskopie erhobene Befund sowie der intraoperative Befund und Verlauf. Ergebnisse: Bei 13 (65 %) der untersuchten Augen zeigten sich multiple fokale Traktionen mit Fältelung der Netzhautoberfläche im Bereich der epiretinalen Membran. In diesen Fällen war anhand des präoperativen OCT-Befundes eine gezielte intraoperative Mobilisierung der Membran möglich. Im Gegensatz dazu zeigten flache Membranen intraoperativ eine ausgeprägte Adhäsion. Schlussfolgerungen: Die präoperative Darstellung epiretinaler Membranen mit dem HD-OCT ermöglicht eine Aussage über die Beschaffenheit der Membran und liefert wichtige Hinweise für ein gezieltes intraoperatives Vorgehen.