Kurzfassung Da man im Feinblech auf Grund der geringen Blechdicke eine Strukturspannung im klassischen Sinne in der Praxis kaum bestimmen kann, wurden für Wöhlerversuche mit unterschiedlichen Beanspruchungen das Nennspannungskonzept, das Kerbgrundkonzept mit einem fiktiven Ersatzradius von r = 0,05 mm sowie zwei Konzepte in Anlehnung an das Strukturspannungskonzept untersucht — das Nenn- und das Nahtstrukturspannungskonzept. In diesen beiden Fällen dienen die Normalkraft und das Moment an der Nahtwurzel als Eingangskomponenten in die analytische Bewertung. Beim Nennstrukturspannungskonzept bezieht sich der tragende Querschnitt auf den Nennquerschnitt der Blechstruktur. Beim Nahtstrukturspannungskonzept dient der Nahtquerschnitt als tragender Querschnitt. Es hat sich gezeigt, dass bei den untersuchten Blechquerschnitten das Kerbgrundkonzept mit einem fiktiven Ersatzradius von r = 0,05 mm das geringste Streuband in der Masterwöhlerlinie ergibt. Mit dem Nahtstrukturspannungskonzept erreicht man zwar ein etwas breiteres Streuband der Masterwöhlerlinie, dafür ist der notwendige Aufwand zur Ermittlung und Bewertung der Beanspruchung deutlich geringer.