Revolution oder Krieg. Zur Geschichtsauffassung Georg Heyms
艺术
人文学科
哲学
作者
Lia Imenes Ishida
标识
DOI:10.37307/b.978-3-503-20693-3.01
摘要
Georg Heym (1887–1912), eines der vielversprechendsten Talente der expressionistischen Generation, verstand sich als Revolutionär und verehrte vor allem die Französische Revolution und ihre Helden. Als er im Januar 1912 im Alter von 24 Jahren starb, hinterließ er eine Reihe von Werken und Skizzen über die Revolutionen von 1789 und 1848, ein Gedicht über den russischen Aufstand von 1905 und einige Tagebücher, in denen sich Passagen wie die folgende finden lassen: „Ich sehe mich in meinen wachen Phantasien, immer als einen Danton, oder einen Mann auf der Barrikade, ohne meine Jacobinermütze kann ich mich eigentlich garnicht denken“ (DuS III: 164). Trotz seiner Revolutionsverehrung war Heym – der die Aufstände in Russland im Oktober 1917 und in Deutschland im November 1918 nicht mehr erlebte – fest davon überzeugt, dass seine eigene Zeit keine Revolutionen mehr hervorbringen würde. Gerade deshalb sehnte er sich nach einem Krieg, als ob diese beiden Ereignistypen austauschbar und einander gleichwertig wären.