Der allergische Notfall kann innert weniger Minuten zu lebensbedrohlichen Atem- und Kreislaufproblemen führen. Daher ist nach Diagnosestellung eine rasche und korrekte Behandlung lebenswichtig. Wegen seiner Wirkung auf die alpha-, beta1- und beta2-Rezeptoren gilt Adrenalin beim allergischen Notfall als das Mittel der Wahl. Aus Furcht vor kardiovaskulären Nebenwirkungen wird Adrenalin selbst bei der Anaphylaxie nur mit großer Zurückhaltung verabreicht. Dabei ist bei korrekter beispielsweise intramuskulärer Injektion die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen gering. Jeder Patient muss nach einer allergischen Allgemeinreaktion mit Notfallmedikamenten ausgerüstet werden. Wird ein Adrenalin-Präparat rezeptiert – heute stehen mit dem Autoinjektor EpiPen® und Inhalierspray Primatene® Mist zwei Systeme zur Verfügung –, muss der Patient in deren Handhabung genau instruiert werden. Beim schweren allergischen Notfall kommen Antihistaminika und Kortikosteroide erst in zweiter Linie zum Einsatz. Nach einer allergischen Allgemeinreaktion sollte eine allergologische Abklärung veranlasst werden. Nur durch eine exakte Diagnose und profunde Aufklärung können Wiederholungsfälle verringert werden, in einigen Fällen ist eine spezifische Immuntherapie indiziert.