Der Diabetes mellitus (DM) ist weltweit in Industrienationen und Schwellenlandern eine der grosen und kontinuierlich zunehmenden medizinischen Herausforderungen. In Deutschland litten 2010 6,9 Mio. von 64,9 Mio. Versicherten an einem DM, davon geschatzt 5,8 Mio. an einem DM Typ 2. Die Pravalenz eines Diabetikers, an einem diabetischen Fusulkus (DFU) oder dem diabetischen Fussyndrom (DFS) zu erkranken, liegt bei 2–10 % bzw. die Inzidenz bei 2–6 %. Zusatzlich finden sich bei Diabetikern assoziierte Hauterkrankungen, die mit dem Auftreten chronischer Wunden vergesellschaftet sind. Beispielhaft sind hier das Pyoderma gangraenosum und die Necrobiosis lipoidica zu nennen. Kenntnisse der Pathogenese und Behandlung von chronischen Wunden bei Diabetikern sind fur den Dermatologen von Bedeutung, da Diabetiker mit chronischen Wundheilungsstorungen und haufig mit begleitenden unspezifischen (z. B. Stauungsdermatitiden, Erysipele, Kontaktallergien) oder Diabetes-spezifischen Hautkrankheiten primar oder mitbehandelnd vom Dermatologen betreut werden. Der vorliegende Beitrag stellt sehr praxisnah das therapeutische Vorgehen beim DFS und bei weiteren chronischen Wunden bei Patienten mit einem Diabetes vor.