Zusammenfassung: Schulische Leistungsunterschiede werden immer wieder mit Unterschieden im Hausaufgabenverhalten in Verbindung gebracht, wobei die förderliche Wirkung der Hausaufgaben umstritten bleibt. Dies mag daran liegen, dass die Hausaufgabenforschung zu wenig Bezug auf pädagogisch-psychologische Theorien nimmt und dass die Art und Weise, wie Hausaufgaben auf den Wissenserwerb einwirken, zu ungenau spezifiziert und gemessen wird. In diesem Artikel schlagen wir vor, Untersuchungen zur Wirkung von Hausaufgaben in Theorien des selbstregulierten Lernens einzubetten. In einer Studie, an der Schüler der 9. Jahrgangsstufe teilnahmen (N = 454), wurden motivationale Prädiktoren sowie Maße der Selbst- und Fremdregulation bezüglich der Hausaufgabenbearbeitung erfasst und zu schulischen Leistungen in Beziehung gesetzt. Nicht die aufgewendete Zeit, wohl aber Merkmale engagierten Hausaufgabenverhaltens standen mit schulischen Leistungen in bedeutsamem Zusammenhang.