Gegenstand und Ziel: Auswertung der Krankengeschichten der kleinen Heimtiere, die zwischen 1994 und 2003 in der Klinik fur Zoo-, Heim- und Wildtiere, Vetsuisse-Fakultat, Universitat Zurich vorgestellt wurden. Ziel war es, retrospektiv die Entwicklung der Fallzahlen im Patientengut zu analysieren und die haufigsten Krankheitsbilder der haufigsten Arten zu ermitteln. Material und Methoden: Aus den Patientenkarteien wurde eine Datenbank erstellt und aus dieser die haufigsten Tierarten der Klasse der Sauger und die Pravalenz der Diagnosen und Vorstellungsgrunde ermittelt. Es erfolgte eine Gegenuberstellung der Daten zu Resultaten vergleichbarer Studien aus Deutschland. Ergebnisse: Im ausgewerteten Zeitraum fanden 11833 Patientenvorstellungen (Sauger, Vogel und Reptilien) statt. Die Sauger stellten die Klasse mit der grosten Anzahl von Tieren (n= 5793) dar. Vertieft beurteilt wurden bei den Saugern die Tierarten Kaninchen (n=2125), Meerschweinchen (n=2009), Ratte (n=651) und Frettchen (n=162). Die Tierarten Kaninchen und Frettchen nahmen im Untersuchungszeitraum signifikant zur Gesamtklassenzahl zu. Als haufigste Diagnose wurden bei Kaninchen und Meerschweinchen Zahnerkrankungen ermittelt, bei Ratten und Frettchen Neoplasien. Ein insgesamt haufiger Vorstellungsgrund war die Kastration. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Die Ergebnisse weisen tierartliche Unterschiede bei den Krankheiten nach. Beim Frettchen zeigen sie den Zusammenhang zwischen Kastrationsalter und Manifestation des Hyperadrenokortizismus auf. Zudem verdeutlicht die Arbeit, dass bei den Heimtieren mangels entsprechender Untersuchungsmoglichkeiten oftmals nur eine Verdachtsdiagnose gestellt wird.