Zusammenfassung Hintergrund Die hypertherme intrathorakale Chemotherapie (HITHOC) wird seit mehreren Jahren an einigen thoraxchirurgischen Kliniken zusätzlich zur chirurgischen Zytoreduktion im Rahmen eines multimodalen Therapieansatzes zur Behandlung maligner Pleuratumoren angewendet. Genaue Zahlen zur HITHOC in Deutschland liegen bislang nicht vor. Material und Methode Deutschlandweite schriftliche Umfrage an den thoraxchirurgischen Kliniken bzw. Abteilungen zu Anzahl, Indikationen, technischer Durchführung, perioperativen Schutzmaßnahmen und Komplikationen der HITHOC. Ergebnis Insgesamt wurden 116 Kliniken angeschrieben. Die Rücklaufquote des Fragebogens lag bei 43% (n = 50). In 33 Kliniken wurde bisher keine HITHOC durchgeführt. Gründe hierfür sind mangelnde Ressourcen oder Erfahrung mit der HITHOC (n = 17), gefolgt von einer fehlenden Überzeugung bez. der Wirkung des Verfahrens (n = 8) verbunden mit einer zu hohen Komplikationsrate (n = 3). In 17 Kliniken wurden seit 2008 insgesamt 343 HITHOC-Prozeduren durchgeführt. Eine eigene Perfusionsmaschine besitzen 8 Kliniken, während sich die restlichen Kliniken die Maschine ausleihen. Indikationen stellten in allen Kliniken das maligne Pleuramesotheliom (n = 17), häufig Thymome mit pleuraler Aussaat (n = 11) und seltener die sekundäre Pleurakarzinose (n = 7) dar. Die HITHOC erfolgte in 16 Kliniken am geschlossenen Thorax, in den meisten Fällen bei 42 °C (n = 12) und für 60 Minuten (n = 15). Es wird immer Cisplatin entweder als Mono- (n = 9) oder in Kombinationstherapie (n = 8) verwendet. Alle Kliniken gaben als Ziel der HITHOC die Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle sowie eine Verlängerung des rezidivfreien bzw. Gesamtüberlebens an. Über Komplikationen wird nur in wenigen Fällen berichtet. Schlussfolgerung Die HITHOC wird derzeit an mindestens 17 Kliniken in Deutschland weitgehend standardisiert mit entsprechenden perioperativen Maßnahmen und ohne schwerwiegende Komplikationen durchgeführt. Ziel ist die Verbesserung der lokalen Tumorkontrolle bei bösartigen Neubildungen der Pleura und einer damit verbundenen Verbesserung der Überlebenszeit bei guter Lebensqualität.